Audioguides gehören mittlerweile für die meisten Menschen zum Museumsbesuch dazu wie die Eintrittskarte und die Garderobenmarke. Kaum ein Museum, das nicht zu Sonderausstellungen und Dauerausstellungen eine akustische Führung anbietet. So ließen sich zum Beispiel bei der Ausstellung „Die schönsten Franzosen kommen aus New York“ in der Neuen Nationalgalerie in Berlin im Jahr 2007 mehr als ein Drittel, nämlich rund 250.000 der 677.000 Besucher, per Audioguide durch das Museum führen.
Audioguides im öffentlichen Raum
Und auch im öffentlichen Raum werden Audioguides zunehmend beliebter, viele Tourismuszentren und Stadtmarketinggesellschaften haben mittlerweile eigene Audioguides zu Sehenswürdigkeiten im Angebot. Die Vorteile liegen auf der Hand: Dem gesprochenen Wort kann man zuhören und sich die Werke gleichzeitig ansehen. Das Tempo und den Weg durch die Ausstellung oder die Stadt kann man selbst bestimmen, im Gegensatz zur öffentlichen Führung. Eine Studie der Londoner Tate Modern aus dem Jahr 2002/3 fand heraus, dass 70 % der Besucher länger im Museum verweilten, wenn sie einer Audioführung folgten. Ein Audioguide kann emotionalisieren und Kunst und Architektur erfahrbar machen. O-Töne, Originalzitate und Musik sind passende Mittel, den Besucher nicht nur visuell, sondern auch über die Ohren in den Bann eines Kunstwerks zu ziehen.
Beliebte Audioguides bei Pausanio
Zwei gelungene Beispiele, die bei Pausanio zu finden sind: Der Audioguide des Kölner Museum Schnütgen , „Dialog zwischen den Welten“ ist einer der meist heruntergeladenen auf unserem Portal. Die christliche Kunst des Mittelalters gilt vielen zunächst als schwer zugänglich. Der Audioguide vermittelt dagegen ein lebendiges Bild des Mittelalters und dient anhand von 115 Objekten und Hörstationen als Wegweiser durch 8 Jahrhunderte.
Ein Beispiel für einen Guide im öffentlichen Raum ist die Führung „Düsseldorfer Gartenkunst“, den die Stadt Düsseldorf anlässlich der Tage der Gartenkunst 2008 produzieren ließ. Der Audioguide führt durch 4 der schönsten Parks und Gärten in Düsseldorf – Orte, die jeder kennt, in denen man gerne und viel Zeit verbringt, über die man aber kaum etwas weiß. Wie sind sie entstanden, wer hat sie geplant, welchen stadtplanerischen Veränderungen waren sie im Lauf der Zeit unterworfen? Und vor allem, was wächst und gedeiht hier eigentlich, mitten in der Stadt? Der Guide gibt Auskunft und lädt dazu ein, die Stadt neu zu entdecken.
Audioguides zum Download – auch nach dem eigentlichen Anlass
Hier zeigt sich schon der erste Vorteil für Audioguide-Anbieter, ihre Guides bei einem Downloadportal einzustellen: Ein Guide wie „Gartenkunst Düsseldorf“ wurde für einen bestimmten Anlass produziert, ist jedoch nach wie vor aktuell. Statt im Archiv zu verschwinden, kann er hier weiterhin aktiv beworben und heruntergeladen werden. Und der Download von Audioguides bietet weitere Vorteile: Abgesehen davon, dass man sich die Hörführung auf das eigene Mobiltelefon laden kann und vor Ort kein Gerät benötigt wird, lässt sie sich auf diese Weise auch zu Hause anhören. So kann der Museumsbesucher nach der Ausstellung in aller Ruhe den Katalog durchblättern, er kann aber statt dessen oder sogar begleitend auch den Audioguide noch einmal ohne Ablenkung anhören. Eine abschließende Zahl, die diese Vision verstärkt: Die Mobile Tourism Studie 2011 hat ergeben, dass nur 40 % der Apps, die audiovisuelle Führungen anbieten, vor Ort genutzt werden – das bedeutet, dass bei 60 % der Nutzer auch außerhalb des Museums oder der Sehenswürdigkeit ein Interesse besteht, sich Informationen vortragen zu lassen. Diesem Interesse gilt es mit, zeit- und ortsunabhängigen Downloadangeboten entgegen zu kommen.