Ein Gastbeitrag von Mareike Hengstermann.
Wer kennt das nicht: Man steht vor einer Kirche, einer architektonischen und künstlerischen Meisterleistung, und weiß nicht, wo man zuerst hinsehen soll. In der Kirche spielt sich das gleiche Szenario ab und Fragen wie: „Seit wann gibt es die Kirche? Welche einzigartigen Merkmale bietet sie und was bedeuten sie?“ bleiben. Diese Fragen könnten mir Kirchenführer oder Infotafeln beantworten. Vor Ort schweifen meine Blicke aber umher und wollen nicht an den Infoblättern hängen bleiben.
Mit der App in die Kirche
Audioguide-Apps zu Kirchen sind für mich der richtige Ansatz, weil die Infos nicht mit der Umgebung konkurrieren. Ich war in Köln unterwegs, um mir die romanischen Kirchen anzusehen und möchte hier meine eigenen Erfahrungen, die ich mit der App gemacht habe, mit euch teilen. Fünf Kirchen sind bereits in der App, von denen ich mir St. Aposteln, St. Andreas und St. Gereon mit der App im Gepäck angeschaut habe.
App runterladen, Überblick verschaffen und …
Das war einfach! Die App zeichnet sich durch eine einfache Bedienung aus. Eine Karte gibt einen guten Überblick über die Standorte der jeweiligen Kirchen. Für mich als Bonnerin ist das sehr praktisch, um mich in Köln nicht zu verlaufen (Das ist mir dann am Ende trotzdem passiert). Die einzelnen Kirchen trennen ja auch nur zehn Minuten Fußweg voneinander. In einem weiteren Menü kann ich die verschiedenen Audioguides laden, je nachdem in welcher Kirche ich gerade bin.
Erste Infos über Entstehung und den Baustil der Kirche habe ich jeweils immer außen vor der Kirche angehört. So bekam ich einen ersten Gesamteindruck mit Infos zum Grundriss.
… los geht´s!

In der Kirche St. Aposteln angekommen, hatte ich die Wahl: entweder aus der Menüliste wählen und so die Standorte in der Kirche suchen oder bestimmte Standorte vom Grundriss der Kirche wählen und dann Infos dazu anhören. Ich bin es schnitzeljagdmäßig so angegangen, dass ich interessante Kapitel aus der App ausgewählt und dann das jeweilige Objekt gesucht habe. Highlights waren für mich der gewaltige Drei-Konchen-Chor, die abstrakte Ausmalung der Dreikonchenanlage und das Gemälde vom Katharinenaltar. Die Infos zur Anlage, zur modernen Ausmalung und zum Gemälde haben meinen Blick auf einige Details gelenkt, die ich sonst überhaupt nicht wahrgenommen hätte. Die Ausmalungen am Gewölbe an sich faszinieren mich, weil hier moderne Kunst auf das historische Gebäude trifft.
Die App ist ihrer Aufgabe gewachsen.
Etwas Besonderes bietet die App für alle spontanen Besucher, die keine Kopfhörer dabei haben. Da es in den Kirchenräumen verständlicherweise unerwünscht ist, dass Menschen die Audioguides laut über ihr Smartphone abspielen, steuert die App automatisch die Hörmuschel des Gerätes an. Man kann sich das Gerät dann wie bei einem normalen Telefonat direkt ans Ohr halten und so den Audioguide hören.

Bei den Audiospuren gilt das Motto: nicht zu wenig, nicht zu viel! In je ein bis zweiminütigen Kapiteln habe ich schnell und übersichtlich die passenden Infos erhalten und verarbeitet. So auch in St. Andreas, die etwas versteckt nur ein paar Meter vom Kölner Dom liegt. Neben den Infos zur Außenfassade habe ich mir die kleine Vorhalle, das beeindruckende Mittelschiff, die Querarme mit den wunderschönen Fenstern, Kapellen und auch eine Bildbeschreibung angehört. Hier habe ich wiederholt gemerkt: Allgemeine Infos und der scharfe Blick aufs Detail ergänzen sich gut!
Peu à peu ein guter Überblick
Die romanischen Kirchen liegen zentral und nah beieinander, da konnte ich eine schöne Runde durch Köln machen und die Kirchen gut miteinander vergleichen. So habe ich peu à peu einen super Überblick bekommen, wie vielfältig die Architektur ist!

Last but not least besuchte ich St. Gereon. Die Kirche habe ich trotz(!) der Karte nicht so einfach gefunden und bin 20 Minuten lang im Kreis gelaufen. Bonnerin lost in Köln. St. Gereon ist eine der am besten erhaltenen Kirchen Deutschlands und kann u.a. mit dem beeindruckenden Gewölbe des Dekagons aufwarten. Was es mit den goldenen Sternen am Gewölbe der Kirche auf sich hat, habe ich dann wieder von der ruhigen Audioguidestimme erfahren. Nicht nur, dass ich auch hier mit spannenden Infos über die Architektur gefüttert wurde: Dank des Grundrisses habe ich erst die Taufkapelle in einem kleinen Nebenraum mit ihrem achtstrahligen Gewölbe entdeckt.
Fazit: Ein tolles Erlebnis!
Mein Trip in die drei romanischen Kirchen war ein schönes Erlebnis! Wer Interesse an Kunst- oder Kulturgeschichte hat, kann mit der App „12 Romanische Kirchen“ auf jeden Fall einen informativen Ausflug planen. Die App navigiert, informiert und vermittelt dabei. Sie führt in und durch die Kirchen und beantwortet die mir oft gestellten Fragen „Was bedeutet xy? Wer ist der Künstler? Was sind wichtige Details?“.